John Dilworth
PIEGENDORFER, Georg Born 1849, died 1906 Augsburg Germany. Active from 1880. Awarded first prize at the Augsburg Exhibition 1886. Succeeded in business by O. Ebner 1906. Fine work on Stradivari and Guarneri models. Good golden-brown varnish. Cellos and various plucked instruments also known. Author of Die Schwäbischen Geigenbauer vom Jahre 1600 bis auf unsere Zeit (Leipzig, 1895). Gg. Piegendorfer / fece in Augsburg. 1898
Willibald Leo Lütgendorff
Einer der besten bayrischen Geigenmacher. Von Jugend auf beschäftigte
er sich schon mit Musik und kam zunächst zu einem Kunsttischler in die Lehre.
Er arbeitete bereits als Gehilfe in verschiedenen Städten, als 1866 der Krieg
ausbrach. Freiwillig trat er beim bayr. Inf .-Leib-Regiment ein und machte den
Feldzug als Reserve-Signalist bei der 8. Schützen – Comp. mit. Nach dem
Friedensschluss wurde er der Regimentscapelle zugetheilt und hier erst eigentlich
zum Musiker ausgebildet. Im Juli 1869 zur Reserve entlassen, wurde er
schon 1870 wieder einberufen und machte den ganzen Feldzug 1870 1871 als
Hoboist mit. Hierauf kehrte er nochmals für kurze Zeit zur Tischlerei zurück
und trat dann als Waldhornist bei einem Theater-Orchester ein. Er blieb jetzt
Musiker und kam als solcher auf Concertreisen weit in Deutschland und der
Schweiz herum. Im Jahre 1874 hatte er Gelegenheit, für einen Collegen
eine schadhafte Geige auszubessern. Gewohnt, feine Arbeiten auszuführen, gelang
ihm der Versuch so über alles Erwarten, dass man ihm von allen Seiten
zuredete, sich dem Geigenmachen mehr zu widmen, und der College brachte
ihm Wettengel’s bekanntes Lehrbuch. Da ihm die Arbeit selbst viele Freude
gemacht hatte, studirte er das Buch mit grossem Eifer durch und verschaffte
sich dann noch andere theoretische Lehrbücher, so dass er gut vorgeschult war,
als er 1875 als Volontär bei F. Chr. Edler eintrat, der ihn nach bestem Können
ein Jahr lang unterrichtete. Im Jahre 1877 machte er in Winterthur mit ziemlich
unzulänglichen Werkzeugen seine erste Violine und zwar nach einem
eigenen Modell, die ihm über Erwarten gut gelang. Er machte nun rasche
Fortschritte und kam 1879 als Mitglied des städtischen Orchesters nach Augsburg,
wo er sich 1880 verheirathete und eine Geigen-Reparaturanstalt gründete, die so
viel Zuspruch fand, dass er seine Stellung als Musiker aufgeben konnte. Er übernahm
dann die gut eingeführte Saiteninstrumentenhandlung von Ant. Scherlein in Augsburg und hat seither Jahr für Jahr eine Anzahl Geigen gemacht, die
schnell ihre Liebhaber finden, da sie überaus sorgfältig gearbeitet und sehr gut
im Ton sind. Er arbeitet nach Stradivari und Guarneri, verwendet schönes,
altes Holz und einen guten gelben Lack, der neu vielleicht nicht so bestechend
aussieht, gewiss aber im Alter an Schönheit zunehmen wird. Er ist mit Anträgen
überhäuft und arbeitet jahraus jahrein mit zwei Gehilfen. Ich habe ihn