John Dilworth
GROSSMANN, Max Born 1856 Jastrowie Poland. Studied acoustics in Berlin and evolved a method of plate tuning. Working with Otto Seifert, he produced ‘New Cremona Violins’ (also violas and cellos) from 1904, using this principal with some success. Published Die theorie der harmonischen Abstimmung der Resonanzplatten bei der Geige und die hauptsachlichseten Einwande dagegan (Berlin, 1907), Es gibt doch ein Geheimnis der alten italienischer Geigenbauer (Berlin, 1898) and several other volumes. Three of these collected and translated into English as New Cremona (London, 1908).
Willibald Leo Lütgendorff
Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die alten Meister des Geigenbaus über
die physikalischen Gesetze besser unterrichtet waren, als man gemeiniglich
glaubt und dass die schliesslich von ihnen festgestellte Form der Geige eine
Folge wissenschaftlicher Erwägungen war. Dass wissenschaftliche Ergebnisse
in früheren Zeiten häufig als Geheimniss von den wenigen Wissenden gehütet
wurden, kann auch nicht bestritten werden und so darf man den ein Jahrhundert
alten Glauben, dass die Cremoneser ein Geheimniss besessen und mit ins Grab
genommen haben, nicht ohne weiteres von der Hand weisen. Ist es doch trotz
aller Versuche der besten Geigenmacher des 19. Jahrhunderts keinem gelungen,
Stradivari oder Guarneri auch nur zu erreichen, geschweige denn, sie zu übertreffen.
Das zu vermuthende Geheimniss zu lüften, haben sich bereits zahlreiche
Geigenmacher und Physiker bemüht und zu einem interessanten Ergebniss
ist Dr. Grossmann gekommen, der dieses in einer kleinen Schrift unter dem
Titel: »Es giebt doch ein Geheimniss der alten Italienischen Geigenbauer« veröffentliche
und das in der Forderung besteht, dass Boden und Decke in einem
einfachen Schwingungsverhältniss zu einander stehen müssen. Dieses Verhältniss
fand er in der höheren reinen Quarte oder Quinte. Bei annähernd gleicher
Stärke stehen die Eigentöne von Fichten- und Ahornholz in diesem Verhältniss,
woraus sich die Wahl gerade dieser Holzsorten zum Geigenbau erklären liesse.
Dr. Grossmann führte seine Theorie noch weiter aus in einem Aufsatz der
Berliner Mus. Instr. Ztg. vom 16. Juli (1897/98) No. 41. Auf seine Ideen
gingen verschiedene Geigenmacher mit bestem Erfolge ein, so auch die Markneukirchner
Firma C. G. Schuster jun.